Frauen-Softwarehaus e. V.

Inhaltsverzeichnis
Eingang zum Frauen-Softwarehaus, Hohenstaufenstraße 8, Frankfurt am Main
Foto: Karin Kraus

Das Frauen-Softwarehaus e. V. ist ein 1988 gegründetes Schulungs- und Beratungszentrum für Frauen und Mädchen mit Sitz in Frankfurt am Main. Es war das erste Softwarehaus in der Bundesrepublik Deutschland, das sich ausschließlich an Frauen richtete.1Hammel, Martina/Geideck, Susan (1998): Frauen-Softwarehaus e. V. Frankfurt/M. Zehn Jahre frauenpolitische Bildungsarbeit im Bereich Informations- und Kommunikationstechniken. In: Winkler, Gabriele/Oechtering,  Veronika (Hg.): Computernetze – Frauenplätze. Frauen in der Informationsgesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 133. Der gemeinnützige Verein bietet verschiedene Weiterbildungskurse in den Bereichen IT und Computertechnik an. Ziel des Frauen-Softwarehauses ist es, „die Technik- und Medienkompetenz von Frauen zu stärken“.2Frauen-Softwarehaus e. V. (o. J.): Unser Leitbild. In: Webseite des Frauen-Softwarehauses. Online unter: https://fswh.de/kontakt/unser-leitbild/ (Zugriff am 14.07.2021). Seit 1990 ist Petra Schirmer Geschäftsführerin des Vereins.3Frauen-Softwarehaus e. V. (o. J.): Unser Leitbild. In: Webseite des Frauen-Softwarehauses. Online unter: https://fswh.de/kontakt/unser-leitbild/ (Zugriff am 14.07.2021).

Gründungsgeschichte

Das Frauen-Softwarehaus wurde am 8. März 1988 als „Softwarehaus von Frauen für Frauen und Mädchen e. V.“ gegründet.4o. A. (2015): Zurück in den Beruf. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 22.1. S. K12 / Beilagen 1.5Fritzen, Florentine (2020): Sie entwickeln Frauen für den Wiedereinstieg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 30.09. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/computerschule-in-frankfurt-software-hilfe-fuer-den-wiedereinstieg-16977816.html (Zugriff am 14.07.2021).6Diegelmann, Karin (1996): TechNa. Handbuch Frauen in Technik, Natur- und Ingenieurwissenschaften: Einblicke, Lichtblicke, Ausblicke. Darmstadt: Frauen in der Technik – FiT-Verlag, ISBN: 978-3-9804855-1-7, S. 44. Gründerinnen waren u. a. die Informatikerin Martina Hammel und die Soziologin Susan Geideck.7Hammel, Martina/Geideck, Susan (1998): Frauen-Softwarehaus e. V. Frankfurt/M. Zehn Jahre frauenpolitische Bildungsarbeit im Bereich Informations- und Kommunikationstechniken. In: Winkler, Gabriele/Oechtering,  Veronika (Hg.): Computernetze – Frauenplätze. Frauen in der Informationsgesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 133. Diese nahmen die von der Pädagogin Ulrike Teubner veröffentlichte Studie Neue Berufe für Frauen8Eintrag im WorldCat: https://www.worldcat.org/title/neue-berufe-fur-frauen-modelle-fur-uberwindung-der-geschlechterhierarchie-im-erwerbsbereich/oclc/21563184&referer=brief_results (Zugriff am 14.07.2021). zum Anlass, ein Beratungszentrum für Frauen für die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnik zu eröffnen. Das Zentrum sollte bei der beruflichen Orientierung unterstützen sowie den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern.9Frauen-Softwarehaus e. V. (o. J.): Unser Beratungskonzept und Leitbild. In: Webseite des Frauen-Softwarehauses. Online unter: https://fswh.de/beratung-berufliche-orientierung/unser-beratungskonzept-und-leitbild/ (Zugriff am 14.07.2021).

Hintergrund dessen war es, dass sich Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre durch den Einsatz neuerer Technologien die berufliche Situation von Frauen schrittweise verschlechterte.10Hammel, Martina/Geideck, Susan (1998): Frauen-Softwarehaus e. V. Frankfurt/M. Zehn Jahre frauenpolitische Bildungsarbeit im Bereich Informations- und Kommunikationstechniken. In: Winkler, Gabriele/Oechtering,  Veronika (Hg.): Computernetze – Frauenplätze. Frauen in der Informationsgesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 133 f. Dabei zeichnete sich eine immer stärkere Rationalisierungstendenz der von Frauen dominierten Arbeitsplätze in der Produktion und der Verwaltung ab.11Hammel, Martina/Geideck, Susan (1998): Frauen-Softwarehaus e. V. Frankfurt/M. Zehn Jahre frauenpolitische Bildungsarbeit im Bereich Informations- und Kommunikationstechniken. In: Winkler, Gabriele/Oechtering,  Veronika (Hg.): Computernetze – Frauenplätze. Frauen in der Informationsgesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 133 f. Durch die Weiterentwicklung der Technologien waren Frauen für ihre bisherigen Arbeitsfelder nicht mehr qualifiziert genug.12Hammel, Martina/Geideck, Susan (1998): Frauen-Softwarehaus e. V. Frankfurt/M. Zehn Jahre frauenpolitische Bildungsarbeit im Bereich Informations- und Kommunikationstechniken. In: Winkler, Gabriele/Oechtering,  Veronika (Hg.): Computernetze – Frauenplätze. Frauen in der Informationsgesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 133 f.13Fritzen, Florentine (2020): Sie entwickeln Frauen für den Wiedereinstieg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 30.09. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/computerschule-in-frankfurt-software-hilfe-fuer-den-wiedereinstieg-16977816.html  (Zugriff am 14.07.2021). Demgegenüber setzte sich das Frauen-Softwarehaus für eine „Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Frauen, [und] für deren Chancengleichheit in der Erwerbsarbeit“14Frauen-Softwarehaus e. V. (o. J.): Unser Beratungskonzept und Leitbild. In: Webseite des Frauen-Softwarehauses. Online unter: https://fswh.de/beratung-berufliche-orientierung/unser-beratungskonzept-und-leitbild/ (Zugriff am 14.07.2021). ein. Dafür wurde ein Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen entwickelt. 1994 startete z. B. eine Qualifizierung für Frauen mit EDV-Einführung, MS-DOS und Datenfernübertragung mittels Nah- und Fernunterricht.15o. A. (1994): Bericht: Frauen-Mailbox. In: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 7(4), Dezember, S. 86.

Angebote zur beruflichen Förderung von Frauen

Türschild zum Frauen-Softwarehaus, Hohenstaufenstraße 8, Frankfurt am Main
Foto: Karin Kraus

Heute bietet das Frauen-Softwarehaus verschiedene Workshops für Frauen in den unterschiedlichsten Lebenslagen an, darunter Kurse für den Wiedereinstieg in den Beruf16o. A. (2015): Zurück in den Beruf. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 22.01., S. R16. oder Computer-Coachings für Migrantinnen.17Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) (Hg.) (2010): Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation: Wege ins Netz 2010 – Der Wettbewerb für mehr digitale Kompetenz. Berlin. Online unter: https://www.ev-akademie-boll.de/fileadmin/res/temp/10_09_Broschuere_WegeinsNetz_2010.pdf (Zugriff am 14.07.2021). Die Programme gehen mittlerweile über die reine Vermittlung von Computerkenntnissen hinaus, sie beinhalten auch die persönliche Weiterentwicklung und das Netzwerken mit anderen Frauen.18Fritzen, Florentine (2020): Sie entwickeln Frauen für den Wiedereinstieg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 30.09. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/computerschule-in-frankfurt-software-hilfe-fuer-den-wiedereinstieg-16977816.html  (Zugriff am 14.07.2021).19o. A. (2015): Zurück in den Beruf. In: Frankfurter Rundschau. Artikel vom 22.1. S. K12/Beilagen 1. Mit Ausnahme von Kursen, die Unternehmen für ihre Mitarbeiter*innen buchen können, richtet sich das Angebot ausschließlich an Frauen.20Fritzen, Florentine (2020): Sie entwickeln Frauen für den Wiedereinstieg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Artikel vom 30.09. Online unter: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/computerschule-in-frankfurt-software-hilfe-fuer-den-wiedereinstieg-16977816.html  (Zugriff am 14.07.2021). Viele Kurse werden in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter Frankfurt am Main21o. A. (2015): Zurück in den Beruf. In: Frankfurter Rundschau. Artikel vom 22.1.. S. R16. und weiteren Vereinen und Institutionen ermöglicht und zum Teil durch das Bundesland Hessen gefördert.22o. A. (2010): Sensible Betriebe. In: Die Welt kompakt, Artikel vom 08.03., Nr. 46., S. 16.

Besondere Angebote des Frauen-Softwarehauses sind folgende:

Auszeichnung

  • „Wege ins Netz“ 2010: 1. Platz beim Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für das Coaching-Projekt „Internet für Migrantinnen“32Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) (Hg.) (2010): Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation: Wege ins Netz 2010 – Der Wettbewerb für mehr digitale Kompetenz. Berlin. Online unter: https://www.ev-akademie-boll.de/fileadmin/res/temp/10_09_Broschuere_WegeinsNetz_2010.pdf (Zugriff am 14.07.2021).

Publikationen

  • Softwarehaus von Frauen für Frauen und Mädchen e. V. (Hg.) (1993): Einführung in die EDV: eine Methodensammlung. Frankfurt/M.
  • Softwarehaus von Frauen für Frauen und Mädchen e. V. (Hg.) (1993): Ergonomie rund um den PC. Frankfurt/M.
  • Softwarehaus von Frauen für Frauen und Mädchen e. V. (Hg.) (1992): Über-Leben im Informationszeitalter: Dokumentation der Veranstaltungsreihe 1992. Frankfurt/M.

Literatur

  • Hammel, Martina/Geideck, Susan (1998): Frauen-Softwarehaus e.V. Frankfurt/M. Zehn Jahre frauenpolitische Bildungsarbeit im Bereich Informations- und Kommunikationstechniken. In: Winkler, Gabriele/Oechtering, Veronika (Hg.): Computernetze – Frauenplätze. Frauen in der Informationsgesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 133–140.
  • Geideck, Susan (1992): Bildung in weiblichen Lebens- und Arbeitszusammenhängen. Fallstudie zur innerbetrieblichen EDV-Weiterbildung von weiblichen Verwaltungsangestellten der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. durchgeführt vom Softwarehaus von Frauen für Frauen und Mädchen e. V. Frankfurt/M.

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