Relevanzkriterien

Equalpedia Grundsätze zu Relevanzkriterien

  1. Mit dem Expert*innennetzwerk haben wir zeitgemäße Relevanzkriterien für unsere enzyklopädische Arbeit entwickelt. Wir wissen, dass Wissen sich wandelt, genauso wie die Einschätzung darüber, was wissenswert ist. Deshalb werden unsere Relevanzkriterien in einem regelmäßigen Rhythmus mit dem Redaktionsteam und unseren externen Autor*innen und Expert*innen überprüft und weiterentwickelt.
  2. Relevante Quellen: Wissen entsteht aus korrekten Informationen. Um diese zu prüfen, nutzt die Equalpedia Redaktion Quellen wie Fachjournale, Handbücher, Lexika, wissenschaftliche Publikationen und Datenbanken. Um Debatten und Geschehnisse zu verfolgen, werden außerdem überregionale und internationale Medien gesichtet. Die Artikel werden fachlich und sprachlich überprüft.
  3. Aktualisierung der Artikel: So wie unsere Relevanzkriterien regelmäßig überprüft werden, so werden auch die Artikel weiter bearbeitet.
  4. Unsere Redaktion besteht aus internen Autor*innen und einem Netzwerk von externen Autor*innen und Expert*innen. Eine Vielzahl von Redakteur*innen unterschiedlicher akademischer Disziplinen arbeitet so gemeinsam an den Inhalten.

 

Relevanzkriterien: LEITFADEN

1. Relevanzkriterien für Personen

  • Personen, die aufgrund ihrer besonderen Leistungen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden oder worden sind;
  • Personen, die sich in besonderem Maße für die Rechte von Frauen und LGBTQIA+ Personen und anderen marginalisierten Gruppen einsetzen oder eingesetzt haben;
  • Personen, deren Arbeit nachhaltig im öffentlichen Interesse steht oder gestanden hat;
  • Personen, die ihre Zeit prägen oder geprägt haben;
  • Personen, die bedeutende Forschungsarbeit leisten oder geleistet haben;
  • Personen, die an weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen (politisch oder technologisch) beteiligt sind oder waren;
  • Personen, die besondere Ehrungen erfahren oder Preise erhalten haben;
  • Personen, die durch spektakuläre politische Aktionen aufgefallen sind.

Außerdem sollten diese Personen mit ihren Werken in wichtigen öffentlichen Bibliotheken, Archiven oder für die jeweiligen Berufsgruppen anerkannten Veröffentlichungen, Fachzeitschriften oder Nachschlagewerken gelistet sein.

Folgende Berufsgruppen sind hier zu nennen:

Unsere Aufmerksamkeit liegt hier in erster Linie auf Frauen und LGBTQIA+ Personen, die sich auf internationaler, nationaler oder auch auf kommunaler Ebene in bedeutendem Maße (überregionale Berichterstattung) für die Rechte von Frauen und LGBTQIA+ Personen und anderer marginalisierter Gruppen eingesetzt haben.

  • Architekt*innen
  • Aktivist*innen
  • Filmemacher*innen (Film, Fernsehen und Dokumentarfilm)
  • Fotograf*innen
  • Frauenrechtler*innen
  • Geisteswissenschaftler*innen (z. B. Archäolog*innen, Filmwissenschaftler*innen, Historiker*innen, Kunsthistoriker*innen, Musikwissenschaftler*innen, Philosoph*innen, Sprach- und Literaturwissenschaftler*innen, Theaterwissenschaftler*innen, Theolog*innen usw.)
  • Gewerkschafter*innen
  • Ingenieur*innen
  • Journalist*innen
  • Jurist*innen
  • Kabarettist*innen
  • Künstler*innen
  • Kulturschaffende (z. B. (Literatur-)Agent*innen, Galerist*innen, Kurator*innen, Übersetzer*innen, Veranstalter*innen, Verleger*innen, Vermittler*innen usw.)
  • Maschinenbauer*innen
  • Musiker*innen
  • Naturwissenschaftler*innen (z. B. Astronom*innen, Biolog*innen, Chemiker*innen, Informatiker*innen, Geowissenschaftler*innen, Mathematiker*innen, Mediziner*innen, Physiker*innen, Zoolog*innen usw.)
  • Politiker*innen
  • Regisseur*innen (Theater, Film, Fernsehen)
  • Schriftsteller*innen
  • Sozialwissenschaftler*innen (z. B. Anthropolog*innen, Ethnolog*innen, Erziehungswissenschaftler*innen, Kultur-, Kommunikations- und Medienwissenschaftler*innen, (Sonder‑)Pädagog*innen, Politikwissenschaftler*innen, Psycholog*innen und Psychoanalytiker*innen, Sozialarbeiter*innen, Soziolog*innen, Wirtschaftswissenschaftler*innen usw.)
  • Unternehmer*innen, u. U. auch Gründer*innen eines Start-Ups
  • Verhaltensforscher*innen

 

2. Relevanzkriterien für Themen, Begriffe und Stichwörter

Für Equalpedia sind alle Themen, die im Zusammenhang mit der Gleichstellung von Frauen und LGBTQIA+ Personen und anderen marginalisierten Gruppen von Bedeutung sind, relevant. Begriffe nehmen wir auf, wenn es sich um eine unumkehrbare, aktuelle, wissenschaftliche, technische, medizinische oder gesellschaftliche Entwicklung handelt, die ebenfalls im Zusammenhang mit der Gleichstellung steht.

Stichwörter werden aufgenommen, wenn ein Begriff nachweisbar über einen längeren Zeitraum im täglichen Leben (Medien und Publikationen aller Art) präsent ist, z. B. das Gendersternchen.

  • Berufsarbeit
    • Equal Pay, Gender Pay Gap, Frauenquote
    • Care Arbeit/Equal Care
  • Empowerment
  • Frauenrechte
  • Gender und Genderforschung
  • Gewaltthemen
    • Gewalt im Namen der Ehre
    • Menschenhandel
    • Prostitution
    • Selbstbestimmungsthemen wie z. B. die §218-Debatte
    • Sexualisierte Gewalt
  • LGBTQIA+/Queer
  • Medien
  • Medizin, Körper, Gesundheit
  • Migration
  • Mode
  • Politik
  • Frauen und LGBTQIA+ Personen of Colour

 

3. Relevanzkriterien für Institutionen

Relevant sind für Equalpedia Institutionen, die sich für die Gleichstellung, die Interessen, Versorgung und Förderung von Frauen und LGBTQIA+ Personen und anderer marginalsierter Gruppen einsetzen. Aus heutiger Perspektive haben die Institutionen einen nennenswerten Beitrag zur Förderung von Frauen und LGBTQIA+ Personen und anderen marginalisierten Gruppen geleistet und blicken auf eine lange Tradition ihrer Arbeit zurück. Sie sind von historischer Bedeutung für die Emanzipationsbewegung. Institutionen, die an oder zu Themen arbeiten, die bisher tabuisiert waren und die durch die Arbeit der Institution aus der Tabuzone heraus- und in einen gesellschaftlichen Diskurs befördert wurden und werden, sind ebenfalls relevant.

Als relevant gelten Vereine, Verbände, Netzwerke, Bürger*inneninitiativen und engagierte Gruppen dann, wenn sie geschichtliche Bedeutung haben, sich für wichtige gesellschaftliche oder politische Themen einsetzen. Die Institutionen und Projekte existieren schon seit vielen Jahren oder sind vor einer längeren Zeit gegründet worden, sind gut vernetzt, haben besondere Initiativen begründet und Aktivitäten angeboten.

Dazu gehören:

  • Frauenhäuser
  • Frauengesundheitsinstitutionen
  • Kultureinrichtungen
  • Museen
  • (Künstler*innen- oder Aktivist*innen-)Kollektive/Gruppen

 

Hinweise zu zulässigen Quellen:

  • Als Quellen für das Belegen der Relevanz eines Artikels können wissenschaftliche Publikationen (Artikel in (Fach-)Zeitschriften, Monografien, Aufsätze in Herausgeberschriften oder Sammelwerken, Beiträge in Festschriften und Tagungsbänden, Reviews etc.) verwendet werden.
  • Bücher, die im Selbst-, Pseudo- oder Druckkostenzuschussverlag erschienen sind, sind als Quelle zulässig, sofern sie in renommierten Zeitungen und Zeitschriften rezipiert werden oder aufgrund (der Aktualität/der historischen Gegebenheiten) des Themengebiets noch wenig Rezeption in Sekundärliteratur vorhanden ist.
  • Internetquellen und Webseiten gelten als relevant, sofern sie von Dritten verfasst wurden und keine reine Werbe-Webseite der beschriebenen Person/Institution sind. Aussagen aus Selbstdarstellungen (Geschichte auf einer Webseite, Jubiläumsschrift, Broschüre usw.) werden mit dem Hinweis „Nach eigenen Angaben …“ (o. ä.) versehen.
  • Uns ist bewusst, dass es gerade bei marginalisierten Gruppen oftmals schwierig ist, ausreichend valide Informationen im Internet zu finden. Wissenschaftliche Printpublikationen gelten genauso als Nachweis, auch die Webseiten der beschriebenen Personen/Institutionen/Gruppen. Gerade diese Quellen sollten jedoch, soweit möglich, kritisch geprüft werden.
  • Wikipedia reicht als Quelle für Belege nicht aus.