beramí berufliche Integration e. V.

Inhaltsverzeichnis
Standort von beramí am Nibelungenplatz 3
Foto: Karin Kraus

Beramí ist ein Verein in Frankfurt am Main, der sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Migrant*innen auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene einsetzt.1hrfernsehen (2020): Frankfurter Verein für Deutschen Integrationspreis nominiert. In: Hessenschau, Video vom 06.10, ab Minute 2:37. Online unter: https://www.youtube.com/watch?v=AmSk_P_Lqk0 (Zugriff am 10.08.2021).2Köneke, Judith (2020): Im Tandem für Integration. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 22.09. Online unter: https://www.fr.de/frankfurt/verein-berami-im-tandem-fuer-integration-90050690.html (Zugriff am 10.08.2021).

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die berufliche Integration von Frauen mit internationaler Geschichte, deren Qualifikationen und Bedarfe. Beramí setzt auf die Wertschätzung gesellschaftlicher Diversität und arbeitet dafür in eng vernetzten Strukturen mit unterschiedlichen Frauenprojekten, Beratungsinstitutionen, städtischen, Landes- und Bundesbehörden zusammen.3beramí e. V. (o. J.): Wir über uns – Leitbild. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/leitbild/ (Zugriff am 10.08.2021).4beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Geschichte

1990 wurde das Modellprojekt Berufsbildung für Frauen in der Migration vom Bundesinstitut für Berufsbildung unter der Trägerschaft des Vereins infrau e. V. aufgebaut. Ziel des Projekts war die berufliche Qualifizierung von erwerbslosen Migrantinnen ohne anerkannten Berufsabschluss durch die Unterstützung bei einer Umschulung oder Ausbildung.5beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Mit dem Modellversuch wurden Frauen als Zielgruppe für Qualifikation und Weiterbildung ausgemacht, Frauen mit internationaler Geschichte wurden als Wirtschaftssubjekte anerkannt, auf deren Ressourcen die Marktwirtschaft angewiesen ist.6beramí e. V. (o. J.): Geschichte. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/geschichte/ (Zugriff am 10.08.2021). Das Projekt konzentrierte sich auf Migrantinnen, da im Ausland geborene Frauen in vielen OECD-Ländern eine niedrigere Erwerbsquote haben als im Ausland geborene Männer oder Frauen, die im jeweiligen OECD-Land geboren wurden.7Kofman, Eleonore/Raghuram, Parvati (2009): Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt. In: Bundeszentrale für politische Bildung: Zuwanderung, Flucht und Asyl: Aktuelle Themen, Kurzdossier vom 01.05. Online unter: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/57291/arbeitsmarkt (Zugriff am 10.08.2021).

Die Qualifikations- und Weiterbildungsangebote konnten außerdem der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Migrantinnen als ungelernte und unqualifizierte Arbeitskräfte entgegenwirken.8Schumann (2019): „Ratsuchende sind Experten ihrer Situation – auch und gerade, wenn sie aus anderen Ländern kommen“. In: bildungs server blog, Beitrag vom 23.01. Online unter: https://blog.bildungsserver.de/ratsuchende-sind-experten-ihrer-situation-auch-und-gerade-wenn-sie-aus-anderen-laendern-kommen/ (Zugriff am 10.08.2021). Die vorurteilshaft geprägte Vorstellung von Migrantinnen als Unqualifizierte entstand durch die – teilweise heute noch bestehende – Fokussierung der Forschung über weibliche Arbeitsmigration auf informelle Beschäftigungssektoren, im Dienstleistungsbereich, im Gesundheits- und Pflegesektor.9Kofman, Eleonore/Raghuram, Parvati (2009): Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt. In: Bundeszentrale für politische Bildung: Zuwanderung, Flucht und Asyl: Aktuelle Themen, Kurzdossier vom 01.05. Online unter: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/57291/arbeitsmarkt (Zugriff am 10.08.2021).10Kofman, Eleonore/Raghuram, Parvati (2009): Realität und Klischee – Migrantinnen als Unqualifizierte. In: Bundeszentrale für politische Bildung: Zuwanderung, Flucht und Asyl: Aktuelle Themen, Kurzdossier vom 01.05. Online unter: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/57295/unqualifizierte-frauen#footnode7-7 (Zugriff am 10.08.2021).

Arbeit und Themen des Modellprojekts wurden im 1995 gegründeten Verein Berufsbildung für Frauen in der Migration – später beramí e. V. – weitergeführt. Auf Grundlage des Verständnisses von „berufliche[r] Integration [als] Schlüssel zu gesellschaftliche[r] Teilhabe“11beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021). wurde das Umschulungs- und Qualifikationsangebot stetig erweitert. Neben erwerbslosen und von Erwerbslosigkeit bedrohten Migrantinnen zählten nun auch gut und hoch qualifizierte Migrantinnen, deren Qualifikationen in Deutschland nicht anerkannt wurden, zur Zielgruppe.

Seit 1995 wird berami vom Land Hessen und vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main mitfinanziert. 1996 folgte die Kooperation mit dem Arbeitsamt Frankfurt am Main im Rahmen eines modellhaften Umschulungsprojekts für Migrantinnen und Aussiedlerinnen.12beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Der Verein zählt zu einer Reihe Frankfurter Frauenprojekte, die sich im Zuge der zweiten Welle der Frauenbewegung mit dem Ziel gegründet haben, Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen – auch auf dem Arbeitsmarkt – zu ermöglichen.13Von Bargen, Henning (o. J.): Von Welle zu Welle. In: Heinrich-Böll-Stiftung: boellThema. Online unter: https://www.boell.de/de/2018/07/03/von-welle-zu-welle (Zugriff am 10.08.2021). Mit der Agenda, Frauen mit internationaler Geschichte zu fördern, thematisierte der Verein Berufsbildung für Frauen in der Migration ein weiteres, zu dieser Zeit präsentes feministisches Thema: Mangelnde Intersektionalität der feministischen Bewegung. Mehrfachdiskriminierungen würden nicht berücksichtigt. Schon 1977 kritisierte die Bostoner Aktivistinnengruppe Combahee River Collective in ihrem „Black Feminist Statement“ in dieser Hinsicht die Frauenrechtsbewegung. Ihre Forderung war es, Sexismus, Klassismus und Rassismus als in sich verschränkte Unterdrückungsmechanismen zu verstehen und sichtbar zu machen.14o. A. (2010): Intersektionalität. In: Peripherie, Nr. 118/119, 30. Jg., S. 312–314. Online unter: https://www.budrich-journals.de/index.php/peripherie/article/viewFile/24273/21159 (Zugriff am 08.08.2021). Beramí arbeitet mit einem intersektionalen Ansatz vernetzt mit anderen Frankfurter Frauenprojekten für die Berufsbildung von Frauen in der Migration zusammen.15beramí e. V. (o. J.): Wir über uns – Leitbild Fortsetzung. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/leitbild2/ (Zugriff am 10.08.2021).16beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Die 1992 gegründete Beratungs- und Koordinierungsstelle für an- und ungelernte Arbeiterinnen im gewerblich technischen Bereich, die vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main, vom Verein infrau, von IG Metall und DGB, von Arbeitgeberverbänden und von IHK und HWK finanziert wurde, war eine der ersten Kooperationspartnerinnen des Vereins: 1998 entwickelte beramí e. V. zusammen mit der Beratungs- und Koordinierungsstelle berufsbezogene Deutschkurse, die bis heute weitergeführt werden (Stand: 2021).17beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Im Jahr 2000 schlossen sich beramí und die Beratungs- und Koordinierungsstelle zum Verein beramí Beratung Bildung Beruf in der Migration e. V. zusammen. Umschulungskurse, Berufsvorbereitungskurse und offene Beratung wurden eingeführt.18beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter:  www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Als dem Projekt 2003/2004 die Landesmittel und Gelder für die Umschulungskurse durch die Arbeitsmarktreformen im Zuge der Hartz-Gesetze gestrichen wurden, musste der Verein im Februar 2004 Insolvenz anmelden.19Bundeszentrale für politische Bildung (2007): Fünf Jahre Hartz-Reformen. In: Politik Hintergrund aktuell, Beitrag vom 16.08. Online unter: https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/57291/migrantinnen-und-migranten-auf-dem-arbeitsmarkt/ (Zugriff am 10.08.2021).20Giesecke, Johannes/Groß, Martin (2005): Arbeitsmarktreformen und Ungleichheit. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 16, S. 25­–31. Online unter: https://www.bpb.de/apuz/29109/arbeitsmarktreformen-und-ungleichheit?p=all (Zugriff am 08.08.2021).

Durch übertragene Sanierung konnte die Arbeit fortgeführt werden. Im April 2004 wurde der Verein beramí berufliche Integration e. V. gegründet und die Zielgruppe auf Frauen und Männer mit Zuwanderungsgeschichte erweitert.21beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Seitdem haben sich die Vereinsangebote stetig weiterentwickelt, Kooperationen mit anderen Frankfurter Frauenorganisationen, die sich für die Rechte von Migrant*innen einsetzen, wurden ausgebaut und Förderpartner*innen für die Arbeit hinzugewonnen.22beramí e. V. (o. J.): 30 Jahre Anerkennung Respekt Vielfalt. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Chronologie_30_Jahre_berami.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Im Jahr 2019 nahmen rund 3700 Migrant*innen das Beratungsangebot in Anspruch; 1040 Migrant*innen nutzten die Qualifizierungsmaßnahmen.23Köneke, Judith (2020): Im Tandem für Integration. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 22.09. Online unter: https://www.fr.de/frankfurt/verein-berami-im-tandem-fuer-integration-90050690.html (Zugriff am 10.08.2021).

Selbstverständnis

Grundlegende Prinzipien der Vereinsarbeit sind Vielfalt, gegenseitige Anerkennung und Respekt, sowohl im Team als auch gegenüber den Teilnehmer*innen und Kooperationspartner*innen. In den Beratungen und Qualifizierungsmaßnahmen wird besonderer Wert darauf gelegt, sowohl die erworbenen Qualifikationen als auch die informellen Ressourcen, Kenntnisse und Kompetenzen zu nutzen und weiter auszubilden.24beramí e. V. (o. J.): Satzung. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2019/08/Satzung-beram%C3%AD-2019.pdf (Zugriff am 10.08.2021).25beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).

Arbeitsfelder

Beratung

Beramí bietet als freie Bildungseinrichtung26Maier-Gutheil, Cornelia (2015): Beraten. Stuttgart: Kohlhammer, ISBN 978-3-17-022473-5, S. 107. eine offene Beratung für Migrant*innen zu Arbeit, Bildung und Beruf, unabhängig von ihrem Bildungs- oder Qualifizierungsstand. Dabei geht es um Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche, Berufswegeplanung oder die Anerkennung erworbener Schul- oder Berufsabschlüsse. Diese Angebote gehören zum Programm Integration durch Qualifikation (IQ), das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Bundesagentur für Arbeit unterstützt wird.27beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Seit der Gründung 1990 wurde die berufliche Beratung von beramí etwa 12.000 Migrant*innen aus über 120 Ländern zuteil (Stand: 2021).28beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021). Im Jahr 2008 gab beramí mit der Unterstützung des Frankfurter Frauenreferats den ersten hessischen Leitfaden zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse heraus, der seitdem regelmäßig aktualisiert wird.29beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).30beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).31Bertelsmann Stiftung (Hg.) (2014): Weltoffen, bürgernah und kompetent! Kommunen als Spiegel einer vielfältigen Gesellschaft. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung, ISBN 978-3-86793-504-3.

Beramí setzt sich besonders für Geflüchtete ein und bietet Informationsveranstaltungen in Übergangsunterkünften und Frauencafés zu diversen Themen (Schule, Ausbildung, Beruf, Kinderbetreuung) in verschiedenen Sprachen (u. a. Arabisch, Amharisch und Urdu).

In Netzwerken und Kooperationen arbeitet beramí mit dem Frauenreferat, der IG Metall und weiteren Institutionen zusammen, um Geflüchteten eine Orientierung für den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, Hilfsangebote zu vermitteln und auf Unternehmensseite über die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Beschäftigung von Geflüchteten aufzuklären.32beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).33beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).34Benedix, Nadine (2016): Hilfe bei der Jobsuche. IG Metall eröffnet Beratungszentrum für Flüchtlinge. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 03.06. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2016/06/160603-FR_Der-Laden.pdf (Zugriff am 20.08.2021).

Seit 2014 besteht eine Fortbildungsreihe zu gender- und diversitysensibler Beratung von Migrant*innen, die im Rahmen des IQ-Programms entstanden ist. 2019 wurden unter anderem Schulungen für das Paritätische Bildungswerk, das Jobcenter Frankfurt und den Hessischen Volkshochschulverband konzipiert und durchgeführt, in denen die Teilnehmer*innen eigene Kommunikationsstrukturen reflektierten und anhand von Fallbeispielen kultursensible Beratungsstrategien kennenlernen konnten.35beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).

Sprachliche Förderung

Beramí führt zwei Arten der Sprachförderung durch: Zum einen werden Integrationskurse angeboten, die Sprachkenntnisse bis zum Niveau B1 und Grundlagen über die deutsche Kultur und Politik vermitteln.36beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021). Zum anderen gibt es spezielle Berufssprachkurse für arbeitssuchende Frauen und Männer mit internationaler Geschichte, deren Sprachkenntnisse zu gering sind, um einen Arbeitsplatz zu finden.37beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Berufliche Orientierung, Qualifizierung und Fortbildung

In verschiedenen Projekten bietet beramí Berufsorientierung und -vorbereitung für Frauen und Männer mit Migrations- und Fluchterfahrung. Die Teilnehmer*innen werden in Deutsch, EDV und Mathematik unterrichtet, beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen unterstützt und bekommen die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren.38beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).39beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Verschiedene Qualifizierungsangebote richten sich an Teilnehmer*innen mit speziellen beruflichen Hintergründen oder Abschlüssen. So gibt es einen Vorbereitungskurs für die Ausbildung zur:m Erzieher*in, Programme für Zugewanderte mit sozialwissenschaftlichen oder pädagogischen Abschlüssen oder für Wirtschaftswissenschaftler*innen und Jurist*innen.40beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).41beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Gefördert von der SKala-Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten und in Kooperation mit Jumpp – Frauenbetriebe e. V. setzt beramí seit über 10 Jahren das Programm MiA –Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt um. Migrantinnen werden bei der Entwicklung berufsbezogener Deutschkenntnisse, der Erstellung eines Kompetenzprofils und der Stärkung ihrer Eigeninitiative bei der Stellensuche unterstützt.42SKala (o. J.): Die Projekte. In: Webseite der SKala-Initiative. Online unter: http://www.skala-initiative.de/nc/projekte#c13 (Zugriff am 10.08.2021).

Mit dem Projekt „Pflegelotsen“ setzt sich beramí dafür ein, dass pflegebedürftige Migrant*innen Zugang zu Informationen über die Leistungen der deutschen Kranken- und Pflegeversicherungen bekommen.43beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).44beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).45Hartmann, Andreas (2019): Interkulturelles Pflege-Projekt für Offenbach. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 23.12. Online unter: https://www.fr.de/rhein-main/offenbach/interkulturelles-pflege-projekt-offenbach-13365678.html (Zugriff am 20.08.2021).

Mentoringprogramme

Zur beruflichen Integration und Förderung setzt beramí verschiedene einjährige Mentoring-Programme ein.46beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021). Seit 2005 besteht z. B. das Mentoring-Projekt Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen, in dem hoch qualifizierte Frauen mit Migrationserfahrung, die nicht qualifikationsadäquat beschäftigt sind oder den nächsten Karriereschritt anstreben, eine einjährige Begleitung durch ehrenamtliche Mentor*innen erhalten.

Das Programm MENTEA – Mentoring zur Integration in Ausbildung für junge Geflüchtete wurde 2018 ins Leben gerufen. Beruflich erfahrene Mentor*innen begleiten in einem Eins-zu-eins-Tandem junge Menschen mit Fluchterfahrung bei der Aufnahme einer Berufsausbildung.47beramí e. V. (2019): Jahresbericht 2018. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Berami_Jahresbericht_2018.pdf (Zugriff am 10.08.2021).48beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Gesellschaftliche Partizipation

Neben der Unterstützung in Bildungs- und Berufsfragen ist die gesellschaftliche Teilhabe von Migrant*innen ein zentraler Bestandteil der Arbeit von beramí. Durch verschiedene Projekte werden Menschen mit Migrationserfahrung dabei unterstützt, sich selbstbewusst politisch einzubringen.

Von 2015 bis 2017 wurde in Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband das Modellprojekt Mehr Bock auf Politik – Mehr Mut zum Gestalten durchgeführt. Junge Menschen mit Migrationserfahrung erhielten hier die Möglichkeit, über den Kontakt zu politisch aktiven Mentor*innen Einblicke in die politische Arbeit in verschiedenen Kontexten zu erlangen. Im Jahr 2018 wurde die Förderung des Projekts vom Frauenreferat Frankfurt unter dem Motto FrauenMachtPolitik fortgeführt; das Projekt richtete sich in dem Jahr ausschließlich an Frauen.49beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).50beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).51o. A. (2019): „Mehr Bock auf Politik“. Ein Interview mit Gabriela Molina von beramí e. V. In: Berlin Institut für Partizipation: Webseite des bipar, Beitrag vom 21.01. Online unter: https://www.bipar.de/mehr-bock-auf-politik/ (Zugriff am 10.08.2021).

Netzwerke und Kooperationen

Beramí ist Mitglied in verschiedenen regionalen und bundesweiten Netzwerken mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten, um die gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit internationaler Geschichte in allen Gesellschaftsbereichen zu ermöglichen.52beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).

Seit 2008 ist beramí mit einem Beratungsprojekt Teil des Netzwerks BLEIB in Hessen II, das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds unterstützt wird.53beramí e. V. (o. J.): Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/ (Zugriff am 10.08.2021).54beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Im seit 2009 bestehenden hessischen NeW Netzwerk Wiedereinstieg kooperiert beramí mit sieben weiteren Trägerinstitutionen, um Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Vermittlung digitaler Kompetenzen. Gefördert wird das Netzwerk vom hessischen Sozialministerium, dem ESF sowie dem Frankfurter Frauenreferat.55beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021).56Hanack, Peter (2019): Zurück zur Arbeit. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 01.12. Online unter: https://www.fr.de/rhein-main/zurueck-arbeit-13262380.html (Zugriff am 10.08.2021).57NeW Netzwerk Wiedereinstieg (o. J.): Webseite des Netzwerks. Online unter: https://www.new-hessen.de/ (Zugriff am 10.08.2021).58Das Projekt wird als Praxisbeispiel für die Gestaltung von Mentoring-Programmen erwähnt in: Edelkraut, Frank, Graf, Nele (2016): Mentoring: Das Praxisbuch für Personalverantwortliche und Unternehmer. Wiesbaden: Springer Fachmedien, ISBN 978-3-658-15109-6, S. 233.

Im Forum Berufsrückkehr arbeitet beramí gemeinsam mit dem Frauen-Softwarehaus e. V.Jumpp e.V. und dem Verein zur beruflichen Förderung von Frauen e. V. (VbFF).59beramí e. V. (2020): Jahresbericht 2019. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/wp-content/uploads/2020/06/200529_Jahresbericht_2019_inkl.Umschlag_web.pdf (Zugriff am 10.08.2021). Besondere Erwähnung findet beramí auch für seine Vernetzung auf Stadtteilebene60Pohlan, Jörg/Feldmann, Wibke/Merkel, Janet/Kirchberg, Volker/Glasauer, Herbert/Pott, Andreas/Herzberg, Carsten/Holm, Andrej/Hannemann, Christine/Zukin, Sharon/Eckardt, Frank (2010): Jahrbuch StadtRegion 2009/2010 Stadtkultur und Kreativität. Opladen: Verlag Barbara Budrich, ISBN: 978-3-86649-229-5, S. 94. sowie auf deutscher und europäischer Forschungsebene für die Arbeit mit jungen Migrant*innen.61Schönwälder, Karen/Petermann, Sören/Hüttermann, Jörg/Hewstone, Miles/Stolle, Dietlind/Schmid, Katharina/Schmitt, Thomas (2016): Diversity and Contact: Immigration and Social Interaction in German Cities. London: Palgrave Macmillan, ISBN 978-1-137-58602-5, S. 111.62Reddy, Prasad (2010): Hochqualifizierte Migrant/innen: Eine neue Zielgruppe für die Hochschulen im Kontext Lebenslangen Lernens? DGWF Jahrestagung, Vortrag vom 16.09., Regensburg. Online unter: http://alt.dgwf.net/tagungen/2010/Vortraege/DGWFJaTa2010Praesis/Reddy_DGWF_2010%20_final_07092010.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Haushalt

2018 standen dem Verein Mittel in Höhe von 3,32 Millionen Euro zur Verfügung.63beramí e. V. (2019): Jahresbericht 2018. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Berami_Jahresbericht_2018.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Die höchsten Zuwendungen erhält beramí durch Bundesmittel und Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Ein Viertel der Umsatzerlöse bilden Gelder aus kommunalen Institutionen wie dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main. Landesmittel und Gelder aus dem ESF, die die arbeitsmarktlichen Besonderheiten in den Bundesländern berücksichtigen, haben im Jahr 2018 rund 15 Prozent der Einnahmen ausgemacht.64Die Bundesregierung/Europäischer Sozialfonds (Hg.) (2020): ESF-Programmbroschüre – Der Europäische Sozialfonds – Förderperiode 2014–2020. Online unter: https://www.esf.de/portal/SharedDocs/PDFs/DE/Publikationen/37826_programmbroschuere-bf.pdf?__blob=publicationFile&v=24 (Zugriff am 10.08.2021).65beramí e. V. (2019): Jahresbericht 2018. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Berami_Jahresbericht_2018.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Außerdem erhält der Verein finanzielle Unterstützung von Trägern der Grundsicherung (Bundesagentur für Arbeit und kommunale Träger) und von Stiftungen und privaten Spender*innen.66beramí e. V. (2019): Jahresbericht 2018. In: Webseite des Vereins. Online unter: www.berami.de/wp-content/uploads/2022/07/Berami_Jahresbericht_2018.pdf (Zugriff am 10.08.2021).

Team

Im beramí-Team arbeiten 46 Frauen und zwei Männer aus 18 Nationen zusammen. Die Mitarbeitenden sprechen 18 Sprachen; mehr als die Hälfte der Beschäftigten haben eigene Migrationserfahrungen (Stand: 2021).67Köneke, Judith (2020): Im Tandem für Integration. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 22.09. Online unter: https://www.fr.de/frankfurt/verein-berami-im-tandem-fuer-integration-90050690.html (Zugriff am 10.08.2021).

Die multiethnische Zusammensetzung und die Vielfalt der Ausbildungshintergründe, Kompetenzen und Erfahrungen spiegeln auf interner Ebene die Einstellung des Vereins zu gesellschaftlicher Diversität wider.67beramí e. V. (o. J.): Wir über uns – Team. In: Webseite des Vereins. Online unter: https://www.berami.de/team/ (Zugriff am 10.08.2021).

Seit dem 1. September 2020 sind Irina Lagutova und Andrea Ulrich die Geschäftsführerinnen von beramí, sie haben das Amt von Rosina Walter, Gründungsmitglied von beramí e. V. und Trägerin der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main, und Sigrid Becker-Feils übernommen.68Köneke, Judith (2020): Im Tandem für Integration. In: Frankfurter Rundschau, Artikel vom 22.09. Online unter: https://www.fr.de/frankfurt/verein-berami-im-tandem-fuer-integration-90050690.html (Zugriff am 10.08.2021).

Auszeichnungen (Auswahl)

Empfohlene Zitierweise