Wupperfrauen e. V.

Inhaltsverzeichnis

Wupperfrauen e. V. ist ein ehrenamtlich getragenes Projekt in Wuppertal, das mit einem interaktiven Frauenstadtplan und einer umfangreichen Sammlung von Biografien bedeutenden historischen und zeitgenössischen Frauen in und aus Wuppertal eine Stimme gibt.

Zentrales Anliegen des Vereins Wupperfrauen e. V. ist es, Frauen und ihre Geschichte sichtbarer zu machen, denn Frauen sind in der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung deutlich unterrepräsentiert. Für mehr Sichtbarkeit initiiert der Verein Gedenktafeln und -feiern für berühmte, einflussreiche und beispielhafte Frauen und will eine zwischen den Geschlechtern paritätische Benennung von Wuppertals Straßen, Plätzen und Treppen erreichen.1o. A. (2023): Vorstellung des Projekts. Bericht und Interview mit Dr. Dagmar Hertle. In: WDR Lokalzeit Bergisches Land, Sendung vom 13.02. Online unter: https://www.wupperfrauen.de/images/lokal-zeit.mp4 (Zugriff am 29.10.2025).

Motivation des Vereins ist es nicht nur, durch das Erzählen interessanter Lebensgeschichten eine neue, frauenspezifischere Sicht auf die Stadt zu schaffen. Frauenbiografiearbeit ist schon seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Frauenbewegung.2o. A. (2023): Vorstellung des Projekts. Bericht und Interview mit Dr. Dagmar Hertle. In: WDR Lokalzeit Bergisches Land, Sendung vom 13.02. Online unter: https://www.wupperfrauen.de/images/lokal-zeit.mp4 (Zugriff am 29.10.2025). Des Weiteren versuchen die Wupperfrauen so, Geschlechtergerechtigkeit als eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu schaffen. Der Verein versteht das Vorhaben auch als Beitrag zur Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention auf kommunaler Ebene und als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung.3Persönliches Gespräch mit Dr. Dagmar Hertle, Mitgründerin von Wupperfrauen e. V. am 19. August 2025.

Geschichte und Gründung  

Entstanden ist das Projekt 2021, angeregt durch den Frauenstadtplan Köln, der seit 2020 im Rahmen der Stiftung Frauen*leben in Köln bedeutende Kölnerinnen sichtbar macht.4o. A. (o. J): Website der Frauenberatungsstelle FrauenLeben e. V. Online unter: https://www.frauenleben.org (Zugriff am 29.10.2025). Schnell fand sich eine Gruppe von Wuppertalerinnen zusammen, um ein ähnliches Vorhaben in Wuppertal umzusetzen.5Kroder, Uta Anne (2024): Wer kennt diese Frau? Der Verein Wupperfrauen e. V. rückt Frauen in den Fokus. In: blickfeld. Die CampusZeitung für Wuppertal, Beitrag vom 31.03. Online unter: https://www.blickfeld-wuppertal.de/imtal/wer-kennt-diese-frau-der-verein-wupperfrauen-e-v-rueckt-frauen-in-den-fokus (Zugriff am 29.10.2025).

Die Gründungsgruppe um die Ärztin Eva Waldschütz, die Web-Designerin Uta Kroder, die Ärztin Dagmar Hertle und die Lehrerin Ulrike Mecking-Kroder startete mit dem Erstellen von Biografien, dem Aufbau der Webseite und des Stadtplans. Qualitätsstandards für die Biografiearbeit und Kriterien für die Aufnahme in den Stadtplan wurden entwickelt.6Bossy, Nina (2023): Ein Stadtplan mit Frauen-Power. In: Wuppertaler Rundschau, Artikel vom 11.02. Online unter: https://www.wuppertaler-rundschau.de/lokales/online-projekt-stadtplan-in-wuppertal-mit-frauen-power_aid-84705663 (Zugriff am 29.10.2025). 7Rüth, Katharina (2024): Mehr Sichtbarkeit für Frauen aus Wuppertal. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 08.03. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/mehr-sichtbarkeit-fuer-frauen-aus-wuppertal_aid-108492471 (Zugriff am 29.10.2025). 8o. A. (2023): ELBA-Talk mit Eva Waldschütz. In: Radio Wuppertal, Beitrag vom 12.02. Online unter: https://www.radiowuppertal.de/artikel/elba-talk-mit-eva-waldschuetz-1565185.html (Zugriff am 29.10.2025).

Erstes Projekt: Bestandsaufnahme

Eine eigene Bestandsaufnahme der Straßennamen in Wuppertal ergab, dass von den 2164 Straßen und Plätzen in Wuppertal bisher nur ca. 3,3 % nach Frauen benannt sind, aber etwa 27 % nach Männern – jeweils Vornamen und Märchenfiguren eingerechnet. Nur ca. 1 % der Straßen in Wuppertal sind nach konkreten Frauen benannt (Stand: Oktober 2025).9o. A. (2023): ELBA-Talk mit Eva Waldschütz. In: Radio Wuppertal, Beitrag vom 12.02. Online unter: https://www.radiowuppertal.de/artikel/elba-talk-mit-eva-waldschuetz-1565185.html (Zugriff am 29.10.2025).

Beteiligungsprojekt: Wupperfrauen in die Öffentlichkeit

Am 11. Februar 2023 wurde das Projekt im Rahmen einer Launch-Veranstaltung im Foyer des Pina-Bausch-Zentrums Under Construction einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Das Projekt stieß auf großes Interesse, an der Veranstaltung nahmen ca. 200 Menschen teil.10Rüth, Katharina (2024): Mehr Sichtbarkeit für Frauen aus Wuppertal. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 08.03. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/mehr-sichtbarkeit-fuer-frauen-aus-wuppertal_aid-108492471 (Zugriff am 29.10.2025). 11o. A. (2023): ELBA-Talk mit Eva Waldschütz. In: Radio Wuppertal, Beitrag vom 12.02. Online unter: https://www.radiowuppertal.de/artikel/elba-talk-mit-eva-waldschuetz-1565185.html (Zugriff am 29.10.2025). 12o. A. (2023): Wer kennt diese Frau? In: Website des Pina Bausch Zentrums. Online unter: https://pinabauschzentrum.de/mediathek/2023-02/wupperfrauen (Zugriff am 29.10.2025).

Von Anfang an war das Vorhaben als Beteiligungsprojekt angelegt, um eine möglichst breite Ansprache und Verankerung in der Stadtbevölkerung zu erreichen. Regelmäßig wurden und werden Interessierte angesprochen und zu Mitwirkendentreffen eingeladen. Diese Treffen ermöglichen den Austausch zum aktuellen Stand der Biografiearbeit, zu Ideen und Beteiligungsmöglichkeiten und sie dienen der Vernetzung.13o. A. (o. J.): Über uns. In: Website der Wupperfrauen. Online unter: https://wupperfrauen.de/ueber-uns (Zugriff am 29.10.2025).

Arbeitsfelder

Biografien und interaktiver Stadtplan

Einweihung des Gedenkortes für Adeline Rittershaus am 6. September 2024
Foto: Christian Günther

Im Zentrum der ehrenamtlichen Arbeit steht das Verfassen von Frauenbiografien und die Weiterentwicklung des interaktiven Frauenstadtplans. Frauen mit Wuppertalbezug aus den Bereichen Bildende Kunst und Malerei, Literatur, Musik, Tanz, Schauspiel, Theater und Regie, Sport, Religion, Medizin, Wissenschaft und Forschung, Politik und Gesellschaft sowie Unternehmerinnen werden anhand von Kurzbiografien mit Bildern und gegebenenfalls Film- und Tonmaterial vorgestellt und in einem Stadtplan an ihrer Wirkungs-, Wohn- oder Geburtsstätte verortet. Derzeit reicht die umfasste Zeitspanne vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart.14Hagemeyer, Martin (2024): In Erinnerung an die Wuppertalerin Regina Bruce. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 14.12. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/eine-tafel-im-rex-theater-wuerdigt-die-frau-die-vor-ueber-120-jahren-in-wuppertal-geboren-wurde_aid-122108361 (Zugriff am 29.10.2025). 15o. A. (2023): Vorstellung des Projekts. Bericht und Interview mit Dr. Dagmar Hertle. In: WDR Lokalzeit Bergisches Land, Sendung vom 13.02. Online unter: https://www.wupperfrauen.de/images/lokal-zeit.mp4 (Zugriff am 29.10.2025).

Die Biografien betreffen Frauen von regionaler, bundesweiter und internationaler Bedeutung und Strahlkraft. Aber auch Frauen, deren Lebensgeschichte beispielhaft für ihre Zeit ist, werden vorgestellt. Schwerpunkte sind hier ihre gesellschaftliche Situation oder ihre Herkunft, ein überdurchschnittliches Engagement, ein besonderes Talent oder außerordentlicher Mut. Gewürdigt werden sollen insbesondere auch Vorkämpferinnen für die Gleichstellung und Unterstützung von Frauen.16Persönliches Gespräch mit Dr. Dagmar Hertle, Mitgründerin von Wupperfrauen e. V. am 19. August 2025. 17o. A. (2023): ELBA-Talk mit Eva Waldschütz. In: Radio Wuppertal, Beitrag vom 12.02. Online unter: https://www.radiowuppertal.de/artikel/elba-talk-mit-eva-waldschuetz-1565185.html (Zugriff am 29.10.2025).

Gedenkorte und Gedenkveranstaltungen

Claudia Müller bei der Einweihung der Gedenktafel für Cläre Tisch am 9. Juni 2024
Foto: Christian Günther

Der Verein initiiert und beteiligt sich an der Schaffung von Gedenkorten im öffentlichen Raum. So wurde 2024 eine Gedenktafel für die Islandforscherin Dr. Adeline Rittershaus in der nach ihrem Vater benannten Emil-Rittershaus-Straße 5 angebracht. In Zusammenarbeit mit Frauenorte NRW wurden zwei Frauen mit Gedenktafeln geehrt:18Rüth, Katharina (2024): Mehr Sichtbarkeit für Frauen aus Wuppertal. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 08.03. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/mehr-sichtbarkeit-fuer-frauen-aus-wuppertal_aid-108492471 (Zugriff am 29.10.2025). Auf die Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Cläre Tisch wird an der Begegnungsstätte Alte Synagoge hingewiesen,19Diekhans, Daniel (2024): Erster Frauenort in Wuppertal eingeweiht. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 11.06. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/erster-frauenort-in-wuppertal-eingeweiht_aid-114295891 (Zugriff am 29.10.2025). eine weitere Tafel erinnert im Rex Filmtheater an die togolesische Wuppertalerin Regina Bruce.20Hagemeyer, Martin (2024): In Erinnerung an die Wuppertalerin Regina Bruce. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 14.12. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/eine-tafel-im-rex-theater-wuerdigt-die-frau-die-vor-ueber-120-jahren-in-wuppertal-geboren-wurde_aid-122108361 (Zugriff am 29.10.2025). 21o. A. (2023): Vorstellung des Projekts. Bericht und Interview mit Dr. Dagmar Hertle. In: WDR Lokalzeit Bergisches Land, Sendung vom 13.02. Online unter: https://www.wupperfrauen.de/images/lokal-zeit.mp4 (Zugriff am 29.10.2025).

Vorträge und politische Arbeit

Eröffnung des FrauenOrtes für Regina Bruce am 12. Dezember 2024
Foto: Stefanie vom Stein

Die Wupperfrauen werden regelmäßig von verschiedensten Akteur*innen und Organisationen, wie Vereinen, Frauengruppen, Gesprächskreisen usw., eingeladen, um in Vorträgen und Diskussionsrunden das Projekt und die Geschichte(n) der Frauen aus dem Stadtplan vorzustellen. Gelegentliche Stadtrundgänge (nur auf Anfrage) und Veranstaltungen zum Thema Gleichstellung runden die Aktivitäten des Vereins ab.22Persönliches Gespräch mit Dr. Dagmar Hertle, Mitgründerin von Wupperfrauen e. V. am 19. August 2025. 23o. A. (2025): Frauen in Wuppertal: Wie geht’s euch eigentlich? In: Under Construction Wuppertal. Online unter: https://under-construction-wuppertal.de/events/sept-2025/frauen-in-wuppertal-wie-geht-s-euch-eigentlich (Zugriff am 29.10.2025).

Social Media

Der Verein sorgt außerdem auf Instagram für Vernetzung und die Ansprache jüngerer Interessierter.

Netzwerke und Kooperationen

Die Wupperfrauen arbeiten mit vielen lokalen und überregionalen Organisationen und Netzwerken in Wuppertal zusammen.24o. A. (o. J.): Mitwirkende. In: Website der Wupperfrauen. Online unter: https://wupperfrauen.de/mitwirkende (Zugriff am 29.10.2025).

Organisationsstruktur/Finanzierung 

Organisation

Der eingetragene Verein besteht aus einem Kernteam, das Ansprechpartnerin für die weiteren Mitwirkenden ist. Sowohl das Kernteam als auch alle weiteren Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich. Etwa zweimal im Jahr finden Treffen für Mitwirkende und Interessierte statt. Leistungen, die nicht selbst erbracht werden können, und Kosten, die aus dem Betreiben der Webseite sowie im Rahmen von Veranstaltungen entstehen, werden über Spenden und Fördermittel finanziert.25Persönliches Gespräch mit Dr. Dagmar Hertle, Mitgründerin von Wupperfrauen e. V. am 19. August 2025. 

Akquise von Spenden und Fördermitteln

Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und akquiriert Spenden auf der Spendenplattform betterplace.org.26o. A. (o. J.): Wupperfrauen – Sichtbarmachen von Frauen in Wuppertal. In: Website von betterplace.org. Online unter: https://www.betterplace.org/de/projects/111191-wupperfrauen-sichtbarmachen-von-frauen-in-wuppertal (Zugriff am 29.10.2025). Für einzelne Aktivitäten des Vereins werden Anträge auf finanzielle Unterstützung gestellt, z. B. beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, der Sparkasse Wuppertal, dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW, der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben in NRW und Anders & Gleich.27Rüth, Katharina (2024): Mehr Sichtbarkeit für Frauen aus Wuppertal. In: Westdeutsche Zeitung, Artikel vom 08.03. Online unter: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/mehr-sichtbarkeit-fuer-frauen-aus-wuppertal_aid-108492471 (Zugriff am 29.10.2025). 28Persönliches Gespräch mit Dr. Dagmar Hertle, Mitgründerin von Wupperfrauen e.V. am 19. August 2025.

Team

Das Vereinsteam besteht aus acht Frauen. Über 50 Mitwirkende beteiligen sich bei Wupperfrauen e. V.29o. A. (o. J.): Mitwirkende. In: Website der Wupperfrauen. Online unter: https://wupperfrauen.de/mitwirkende (Zugriff am 29.10.2025).

Auszeichnungen und Preise 

Pressestimmen 

Weblinks  

 

Der Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit den Wupperfrauen.

Autorin: Petra Bald in Zusammmenarbeit mit Dr. Dagmar Hertle

Empfohlene Zitierweise